´Wüste Kirche´ Domherrenhagen
In der Mecklenburgischen Schweiz versteckt sich etwas abseits der Straße von Rambow zum Schloss Ulrichshusen in einem kleinen Wäldchen ein wahres Kleinod. Hierbei handelt es sich um die historischen Überresten der mittelalterlichen Kirche von Domherrenhagen. Es ist der einzige bauliche Hinweis auf das untergegangene Dorf Domherrenhagen, das dort vom 13. bis zum 15. Jahrhundert bestand.
Diese Kirchruine, die auch als „Wüste Kirche“ bezeichnet wird, ist der historische Rest eines einschiffigen, turmlosen, massiven Hallenbaus aus Feldsteinen im rein romanischen Stil aus der ersten deutschen Siedlungsphase um 1200. Nur die Portale und Bögen waren aus Backstein gemauert. Der besondere kulturhistorische Wert liegt darin begründet, dass es sich um einen unveränderten Kirchenbau handelt, der sehr früh wüst gefallen ist und daher nicht durch spätere Umbauten verändert wurde.
Die Kirche wurde ab 1200 mit einem Innenraummaß von 11x17 m und mit Apsis, Sakristei und Südvorbau auf einem Hügel errichtet und wahrscheinlich im Jahr 1271 fertiggestellt.
Allerdings wurde der Ort erst Jahr 1458 in einem Reisebericht wieder erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt lag Domherrenhagen wüst. Über die Ursachen, weshalb es zur Wüstung kam, gibt es verschiedene Vermutungen, die von unfruchtbaren Böden über kriegerische Ereignisse bis hin zu Seuchen reichen.