Die Roteiche ist Baum des Jahres 2025
Durch die Dr. Silvius Wodarz Stiftung wurde die Roteiche (Quercus rubra), genauer
Amerikanische Rot-Eiche oder auch Amerikanische Spitz-Eiche, zum Baum des Jahres
2025 gekürt. Sie ist damit der 37. Baum, dem diese Ehre zuteil wurde.
Grundlage für die Wahl waren vor allem ihre vielfältigen positiven Eigenschaften und
Nutzungsmöglichkeiten. Dank ihrer robusten Wuchsform und der Fähigkeit, auch in
wechselhaften klimatischen Bedingungen zu gedeihen, ist die Amerikanische Roteiche
besonders gut geeignet, sich an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.
Die schnellwüchsige Roteiche symbolisiert die Anpassungsfähigkeit und Resilienz unserer Wälder und wird in Zukunft eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Bewirtschaftung und auch der Wertholzproduktion spielen.
Vor dem Hintergrund klimawandelbedingter Umweltveränderungen kann Quercus rubra als Teil klimarobuster Baumartenmischungen also künftig eine wichtige Rolle spielen. So gilt sie als besonders widerstands- und anpassungsfähig und besitzt außerdem attraktive Holzeigenschaften, was sie auch als Wertholzlieferant interessant macht. Sie ist gegenwärtig die häufigste alternative Laubbaumart in Deutschland.
Im Vergleich zu den heimischen Eichenarten ist die Roteiche resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten, etwas schattenverträglicher und vor allem zuwachsstärker.
Sie hat besondere Relevanz für die Forstwirtschaft aber auch als Park- und Stadtbaum. Bei langschäftigem Wuchs im Waldbestand ist das Roteichenholz sehr begehrt und erzielt auf dem Holzmarkt Spitzenpreise. Es gilt allerdings als nicht ganz so dauerhaft wie das der heimischen Trauben-Eiche.
Die Rot-Eiche stellt an den Boden eher geringe Ansprüche; sie liebt lockere, kalkarme Böden in feucht-mildem Klima. Selbst auf Standorten mit mäßiger Wasser- und Nährstoffversorgung zeigt sie noch bemerkenswerte Wuchsleistungen.
Quercus rubra erreicht meist Wuchshöhen von 20 bis 25 Metern, mitunter bis über 35 Metern. Der Stammdurchmesser erreicht bis über 220 Zentimeter. Sie kann bis zu 400 Jahre alt werden.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Roteiche befindet sich in der Mitte und im Osten Nordamerikas und reicht dort von Kanada südwärts in den USA bis nach Texas.
Nach Europa wurde sie um 1700 wegen der attraktiven Herbstfärbung eingeführt.
Sie wurde zunächst vor allem in Parks, Botanischen Gärten und herrschaftlichen Alleen angepflanzt, gewann aber seit Anfang des 20. Jahrhunderts mehr und mehr forstwirtschaftliche Relevanz.
Allerdings eignet sich die Rot-Eiche nicht als Straßen- oder Platzbaum, da ihre Wurzeln bei verdichteten Böden Asphalt- und Plattenbeläge anheben.
In Nadelwäldern wird sie auch als Brandschutzriegel angepflanzt, da ihre säurehaltigen und schlecht zersetzbaren Laubblätter weitere Vegetation behindern und somit ein eventuelles Feuer gebremst werden kann.
Eindrucksvoll sind die in Rottönen schwelgenden Blätter der Rot-Eiche im späten Herbst. In den nördlichen Regionen ihres Verbreitungsgebietes ist sie maßgeblich an der Farbenpracht des berühmten Indian Summers beteiligt.